Randomshit #2 – Es lebt

Meine Damen und Herren, hiermit begrüße ich sie herzlich zu der zweiten Edition des „Randomshit“. Die Prämisse ist die selbe wie letztes Mal: Ich sitze auf Arbeit, es ist nichts los und ich habe keinerlei Ideen. Wobei letzter Punkt nicht ganz stimmt, tatsächlich ist mir heute eine Idee gekommen, zeitlich macht es für diese aber eher Sinn, auf die nächste Wahl, in meinem Falle also die des Berliner Landtages, zu warten. Vielleicht schreibe ich den Text doch schon auch vorher, mal sehen. Einen Unterschied gibt es außerdem auch noch: Heute ist Donnerstag, nicht Samstag. Spectacular.

Und schon gehen mir sogar für die Sinnlosigkeit die Ideen aus. Irgendwie habe ich gerade zu viele andere Sachen im Kopf, die mich beschäftigen. Zum Beispiel gibt es heute und morgen noch einige Sachen für meine Geburtstagsparty, die auch schon morgen ist, zu erledigen. Und nebenbei suche ich auch immer noch eine Wohnung, was ja in Berlin nicht die leichteste Sache ist. Immerhin hat sich heute eine eigentlich schon verschlossenen Möglichkeit wieder ein Stück weit geöffnet, jetzt gilt es zu warten und zu hoffen. Aber über solche Sachen möchte ich eigentlich nicht schreiben, und zudem laufen sie in gewisser Weise konträr zu der Idee dieser (ungeplanten) Reihe. Immerhin ist das schon recht viel Sinn für etwas erklärt sinnloses.

Boah, hätte nicht gedacht, dass ich mich hiermit so schwer tue. Das Problem ist, dass sich spontane, zusammenhangslose und dennoch erheiternd-aufbereitbare Gedanken nicht erzwingen lassen. Aber ohne verliert ein Text, welcher nur aus eben jenen bestehen soll, seine Substanz und den Sinn. Also ein erklärt sinnloses Werk, welches eben diesen sinnlosen Sinn verliert. Klingt sinnlos? Dann habe ich ja wenigstens etwas geschafft.

Langsam bin ich im Modus. Ich glaube, ich habe das Geheimnis entdeckt: Einfach drauflos schreiben. Nicht darüber nachdenken, was man sinnloses schreiben könnte. Sondern einfach drauflos schreiben. Aber ist das wirklich alles? Einfach drauflos schreiben? Mehr ist es nicht? Sollte die Wahrheit so einfach und bestechend sein? Und haben meine Sätze gerade wirklich absolut keinen Inhalt? Nein, dass haben sie nicht. Denn das ist der way of randomshit. Einfach drauflos schreiben. Einfach drauflos schreiben. Einfach drauflos schreiben! EINFACH DRAUFLOS SCHREIBEN!!! Okay, das reicht.

Sieht ja langsam schon ganz gut aus. Wir haben eine Einleitung, ein paar Gedankenfetzen über das, was mich gerade beschäftigt, eine (pseudo)-philosophische Kurzerörterung über den Sinn der Sinnlosigkeit dieses sinnlosen Text und ein bisschen rumspielen mit dem prosaischem Mittel der Wiederholung. Und eine völlig überflüssige Zusammenfassung. Ich kann den aufschwellenden Stolz in meiner Brust wahrlich nicht verleugnen.

Was meine Deutsch-Leistungskurs-Lehrerin wohl zu diesem Machwerk sagen würde? Vielleicht kann sie mir ja sagen, ob Deutsch-Leistungskurs-Lehrerin so richtig geschrieben ist. Ich glaube, ich schicke ihr das hier einfach. Hallo Frau Sturm, ich hoffe, sie lesen diese Zeilen hier wirklich auch gerade. Und die Frage mit dem „Deutsch-Leistungskurs-Lehrerin“ ist ernstgemeint. Kann man da vielleicht noch einen Bindestrich weglassen? Ich glaube ja nicht, aber sie werden es schon wissen.

Hatte gerade einen Chat. Kleine Sache, schnell erledigt. Weiter Langeweile bzw. kreative Arbeit mit minimalem Denkaufwand. Es ist schon interessant, wie wenig Lust man in der Regel auf Arbeiten hat. Aber wenn man dann nichts zu tun hat, ist das auch scheiße. Zum Glück muss ich gleich noch einen Kunden von gestern zurückrufen, wird aber auch nicht lange dauern, außer er stellt sich als begriffsstutzig oder anderweitig anstrengend heraus. Gehe ich aber mal nicht von aus. Man soll ja optimistisch sein.

Apropos Optimismus. Habe gerade in der Raucherpause mit einem Kollegen geredet. Und wie so oft kam das Gespräch irgendwann mal wieder auf das Thema, dass ich Germanistik und Philosophie studieren und am liebsten später meinen Lebensunterhalt als Autor verdienen will. Woraufhin er mir von einem Kumpel erzählte, der auf eben diese Weise, mit Kurzgeschichten, sein Geld verdient und es schon auf eine Bestenliste der New York Times geschafft hat. Was mir dazu einfällt? Schinken.

Damit beenden wir dann auch unsere heutige Session und ich entlasse euch wieder in euer strukturiertes und deshalb langweiliges Dasein. Aber keine Sorge, wir treffen uns bestimmt bald wieder an diesem magischem Ort, in der Domäne des Randomshit. Peace out.